Die bunten Blätter der Bäume erstrahlten wie ein buntes Gemälde in der warmen Herbstsonne, als ich vor ein paar Tagen am Nachmittag im Garten arbeitete. Es dämmerte bereits, als ich mir nach getaner Arbeit auf der kleinen  Bank unter dem Walnussbaum ein Päuschen gönnte. Plötzlich raschelte es hinter mir. Ich drehe mich um und bemerke, wie sich in einem kleinen Laubhaufen die Blätter bewegen. Vorsichtig schleiche ich mich an das Geräusch heran und sehe ein kleines umtriebiges Näschen, das sich den Weg durch den Laubhaufen bahnt.

Es ist ein Igel und ich freue mich sehr, dass er sich in meinem Garten wohlzufühlen scheint und sich ein kuscheliges Nest für den Winter bauen will.

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Da unsere Landschaften durch intensive Land- und Forstwirtschaft (Düngung, Pestizide, Beseitigung von Hecken, Verbrennen von Laubhaufen) zunehmend verarmen, suchen sich Igel ihre Rückzugsorte gerne in Gärten und Parks. Doch auch hier drohen ihnen zahlreiche Gefahren: Rasenmäher, Kunstdünger, Einsatz von Pestiziden (Entzug der Nahrungsgrundlage) sowie zu “saubere” Gärten gefährden diesen nützlichen Gesellen. Sein Hauptfeind ist aber nach wie vor der Straßenverkehr.

Igel stehen auf der Roten Liste und sind als gefährdet eingestuft, vor allem weil sie zunehmend ihren Lebensraum verlieren, ist ihr Bestand rückläufig. Igel sind durch EU-Recht und auch durch Landes-Naturschutzrecht geschützt.

Warum sind Igel nützlich?
Igel sind Nützlinge. Sie helfen uns, unsere Gärten von Schnecken und vielen anderen Schädlingen freizuhalten. Igel sind nachtaktiv und Einzelgänger, tagsüber schlafen sie unter Büschen und in Hecken.

Was frisst der Igel?
Die Mahlzeit der Igel besteht meist aus Regenwürmern, Schnecken, Raupen, Käfern, usw.

Hält der Igel Winterschlaf?
In der warmen Jahreszeit machen sie es sich vor allem in Staudenbeeten und Hecken gemütlich, von Oktober bis Mai halten sie Winterschlaf. Dazu bauen sie sich Nester im Kompost- oder Heuhaufen oder unter Holzstapeln. Der Winterschlaf wird nur gelegentlich von kurzen Phasen zur Nahrungssuche unterbrochen. Während des Winterschlafes zehren sie von ihren angefressenen Fettpolstern.

Sinkt das Gewicht des Igels unter 500g in dieser Zeit, verhungert er.

Igel werden in der Natur durchschnittlich vier Jahre alt, allerdings überleben viele den ersten Winterschlaf nicht.

Was kann ich tun, um den Igel zu schützen?
Wir können unseren Teil zum Igelschutz beitragen, indem wir es ihm in unserem Garten so gemütlich wie möglich machen. Deshalb sollten wir unseren Garten von Giften freihalten und ihn so naturnah wie möglich gestalten. Wilde Ecken mit hohem Gras, Reisig- und Altholzhaufen, Kompost-, Heu- oder Laubhaufen geben dem Igel Unterschlupf und die Möglichkeit, sich im Winter ein Quartier einzurichen. Rasenroboter stellen für den Igel eine Gefahr dar, da die Sensoren kleine Tiere oft nicht als Hindernisse erkennen und daher nicht ausweichen.

Woran erkennt man, ob sich ein Igel im eigenen Garten wohlfühlt?
Ob sich Igel bei uns im Garten wohlfühlen, erkennen wir oft an den, wie durch Zauberhand entstandenen, kleinen Laubhaufen, die über Nacht entstehen. Aber auch wenn wir kleine Kotwürstchen im Garten entdecken, können wir uns glücklich schätzen, denn dann fühlt sich unser kleiner stacheliger Freund bei uns Garten wohl.

Kann ich auch helfen, wenn ich keinen Garten besitze?
Wenn man keinen Garten besitzt, kann man den Igel auch dadurch schützen, indem man mit offenen Augen durch die Landschaft geht. Sieht man in der Zeit zwischen Oktober und Mai einen Igel herumlaufen, sollte man auf ein paar Merkmale achten.

Wann ist es gefährlich, wenn ein Igel tagsüber unterwegs ist?
Wenn es kalt ist, Schnee liegt, der Boden gefroren ist und der Igel zu klein oder abgemagert ist.

Wie kann ich erkennen, ob ein Igel zu mager ist?
Ob ein Igel gut genährt ist, sieht man am besten, wenn man ihn von oben betrachtet.
Ist seine Statur:
– tropfenförmig = gut genährt oder
– walzenförmig = zu mager.
Wenn Sie sich nicht sicher sind, wenden Sie sich an die Hotline des Tierschutzvereins Ybbstal Tel.: +43 660 8186180.

Was ist zu tun, wenn ich in der kalten Jahreszeit einen Igel finde?
Am besten ist, man wiegt ihn mit einer Digitalwaage.
Sollte sein Gewicht unter 500g sein, ist Alarm angesagt. Dieses Tier wird den Winter vermutlich nicht überleben.
Der Tierschutzverein Ybbstal hat Pflegestellen, die sich um die Tiere den Winter über kümmern, wenden Sie sich dazu bitte an die Hotline des Tierschutzvereins Ybbstal Tel.: +43 660 8186180.